© DAV Tuttlingen/Henrik Basler

MTB-Wochenende Vogesen

18.05.2024

Mountainbiken mit wunderbaren Aussichten auf die wilde Landschaft der Vogesen.

MTB-Tourenwochenende in den Vogesen

Am Samstag früh, den 18.05.24 traf ich mich mit Jens & Michael, um ein tolles MTB-Wochenende in den Vogesen zu verbringen. Es ging zunächst nach Ribeauvillé, in der Nähe von Colmar, am Rand der Vogesen. Am Tag davor hatte es noch tüchtig geregnet, so dass der Wald sehr feucht war.

Erst führte uns ein langer Uphill über ein Sträßchen auf eine Passhöhe, später über typische Vogesentrails hoch hinauf auf fast 1.000 m Höhe, vorbei am „Le Ramelstein“. Hier genossen wir auf einer der häufig anzutreffenden bizarren Felsformationen eine schöne Aussicht auf die Vogesenlandschaft.

Nach einer kleinen Stärkung folgte nun die Belohnung. Flowige Waldbodentrails über einige Kilometer entlang des Höhenrückens, vorbei an den „Rocher des Titans“ – immer wieder vorbei an interessanten Felsformationen. Schön zum eingrooven & ein Genuss. Angekommen an der Kante des Vogesenaufstiegs am „Rocher de la Paix d`Udine“ empfing uns erst mal ein kleiner Regenschauer, Den wir abwarteten, bevor es in die Abfahrt ging.

Zu Beginn schöne Spitzkehren auf Waldboden brachten uns auf den 3 Burgen Weg bei Ribeauvillé - etwas  Kultur gefällig?

Doch schlagartig ändert sich der Charakter. Es wird hart, ruppig, felsig & sehr anspruchsvoll. Erschwert wird das Ganze noch durch die äußeren Bedingungen – alles nass. Wir waren sehr gespannt, was noch geht.

Mit Verwunderung der einheimischen Bevölkerung & Zurufen wie „bonne courage“ konnten wir die Schwierigkeiten meistern – fast alles Fahren.  Leicht feucht, etwas kalt, aber sehr froh, die harte Abfahrt bestanden zu haben, genossen wir eine warme Dusche in unserer tollen, knuffigen Unterkunft in Thannenkirch sowie kühle Erfrischungsgetränke. Anschließend gab es in einem netten Restaurant ein leckeres, typisch Elsässer Menü. Ein gelungener erster Tag.

Nach einen tollen Frühstück am Sonntag ging`s in ein Nachbartal ins Singletrailparadies um Liepvre. Auf der Fahrt dorthin begegneten uns zahlreiche Rennradfahrer – die Franzosen nutzten den Pfingstsonntag zu einer CTF würde man bei uns wohl sagen.

Auch hier steht erst mal ein sehr langer Uphill an - wer sich vergnügen will, muss erst arbeiten. Auf dem langen Weg nach oben – zur Felsformation Roche „des Fées“ kamen wir schon an einigen Singletrailabzweigungen vorbei, die verlockten – eben Singletrailparadies Liepvre- aber wir hatten ja etwas ganz Besonderes im Sinne. Mehrere lange, herrliche Abfahrten – aber man kann ja mal wieder herkommen & Anderes ausprobieren.

Nach einem kleinen Chillout am „Roche des Fées“ begann dann der Trailspaß par excellence. Wir fuhren uns in einen regelrechten Spitzkehren-Flow, mal auf weichem Waldboden, mal etwas verblockter, mal zu versetzen, mal ohne – MTB-Herz, was willst Du mehr? Etwas trockener als gestern lief es fast wie von selbst.

Der nächste längere Uphill war sogar mit einer kleinen Trage- u. Kletterpassage am „Roche de la Salière“ gewürzt. Natürlich gab`s zur Belohnung wieder eine tolle Spitzkehrenabfahrt – nun etwas anspruchsvoller – aber noch machbar. Auch das Fahrtechnik-Seminar für sehr fortgeschrittene Biker zwei Wochen zuvor machte sich nun bezahlt.

Nach einer verdienten Stärkung folgt nun wieder ein laaanger Uphill zu einem schönen Aussichtspunkt – dem „Rocher du Coucou“ mit Tiefblicken auf Weinberge, Rheinebene & Schwarzwaldgipfel – ein Genuss.

Doch der größte Genuss folgt nun – eine epische Abfahrt, die nie enden will & ständig den Charakter ändert. MTB – pur. High-Speed Waldbodenpasagen wechseln mit Rock-Gardens & wieder Spitzkehren zum Versetzen.

Erschöpft, aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht zogen wir unten in Liepvre angekommen ein letztes Mal den Bremshebel. Wie genial war Das denn. Ein langer Tag auf dem Bike war`s, aber da wir uns aufgrund des morgigen Feiertags kurzfristig entschieden hatten, einen Tag dranzuhängen, war`s noch nicht vorbei.

Auf einer liebevoll restaurierten & zu einer schönen urigen, stimmungsvollen Auberge umgebauten ehemaligen Melkereiwirtschaft folgte wieder ein hervorragender Tagesabschluss – sehr genussvoll.

Für den Abschlusstag hatten wir beschlossen, auf dem Rückweg die Freiburger Highlight-Trails Canadian & Border Line in Angriff zu nehmen.

Aber erst Mal gab`s auf der Auberge von gestern Abend ein hervorragendes Frühstück - wieder ein gelungener Start in den Tag bei strahlendem Sonnenschein.

Das Freiburger Trailprogramm stellt schon einen Kontrast zu den Vogesen dar – Ballern vom Feinsten. Und auch sehr genial. Aber macht das nicht gerade auch den Reiz aus? Und natürlich gibt`s zwischendurch beim Stellungswechsel zwischen den Trails eine Erfrischung am Biosk – ein Muss in Freiburg.

So endeten nun 3 tolle Tage auf dem Bike mit lauter begeisterten Teilnehmern – Frankreich & Freiburg – wir kommen wieder. Als persönliches Fazit kann ich sagen:
Für mich bisher die schönsten Touren, die ich für den DAV geführt habe.

Bericht: Henrik Basler