© DAV Tuttlingen/Martin Gienger
© DAV Tuttlingen/Martin Gienger

Skitour Stoos

05.02.2022

Lohnende Variantenabfahrten am Vierwaldstätter See

Dieser Winter war bis jetzt nicht allzu schneereich. Aber in der letzten Januarwoche meinte Frau Holle plötzlich, ihr Defizit ausgleichen zu müssen und ließ es nochmals ausgiebig schneien. In den schweizer Tälern fielen ca. 55 cm Schnee, in den Bergen auch über einen Meter. Schnell stieg die Lawinengefahr an und war zwischenzeitlich auf „groß“. Da war es schon problematisch unsere Variantenskiausfahrt vom Skigebiet Stoos durchzuführen und schnell gaben wir unser Vorhaben auf, vom Skigebiet Stoos praktisch als Ski Jo-Jo 2-3 Gipfel zu ersteigen, um dann final in’s Muotatal abzufahren. Denn dort wären einige Steilstellen zu meistern gewesen, was bei der vorherrschenden Lawinensituation nicht ratsam war. Stattdessen stehen zunächst kleinere Varianten neben dem Skigebiet an. Und siehe da: Die Schneedecke erweist sich als kompakter und gutmütiger, als zunächst erwartet. Unter 15 cm feinem Pulverschnee bildete sich ein griffiger Deckel, so dass man nahezu mühelos und fast wie auf der Piste schwingen konnte. So macht’s Laune und die 3 Variantenfahrer (Dietmar Kottke, Willfred Schäfer und Martin Gienger) bereuen ihr frühes Aufstehen in keinster Form.

Am frühen Nachmittag wollen wir dann doch nochmals aufsteigen und zumindest den Hengst 1.890 m zu besteigen. Das bedeutet, aus dem Skigebiet auszufahren und knapp 550 Hm auf Fellen aufzusteigen. Kurz nach ein Uhr stehen wir auf dem Gipfel und überall locken nahezu unberührte Tiefschneehänge. Dazu noch voller Sonnenschein – was will man mehr? Viel zu schnell stehen wir wieder unten und jetzt heißt es, wieder mühsam in’s Skigebiet zurück zu queren. Den Rest des Nachmittags verbringen wir auf und neben den Pisten rund um den Fronalpstock. Von dort hat man einen sensationellen Tiefblick auf den Vierwaldstätter See, der rund 1.500 Meter unter uns liegt.

Tag 2 bringt eine konventionelle Skitour: Von Schwarzenberg steigen wir auf zum Firsthüreli (2.127m). Die Tour geht an einem Höhenrücken entlang und ist ziemlich sonnenabgewandt, so dass wir wieder auf sehr gute Schneeverhältnisse bei der Abfahrt hoffen dürfen. Allerdings war sie auch schon recht häufig begannen. In Gipfelnähe nimmt der Wind zu und die Bewölkung wird stärker. Auf den späten Nachmittag war ohnehin schlechteres Wetter angesagt, denn Sturmtief Roxanna kommt auf. Es gelingt es uns fast immer, nahezu unberührte Tiefschneehänge zu finden und die Sicht ist noch ausreichend gut, um wieder viel Spaß zu haben. Beim abschließenden Kaffee im Gasthaus sind wir uns einig, dass wir diese beiden Tage ziemlich optimal gestaltet haben.